Eine Wunde ist im Alltag schnell passiert. Eigentlich sind wir gewohnt, dass kleinere Verletzungen, wie Schnittverletzungen, Abschürfungen, Stichverletzungen, Kratzwunden oder leichte Verbrennungen unter einem relativ unauffälligem Verband, wie zum Beispiel einem simplen Pflaster nach kurzer Zeit von allein abheilen. Oft benötigen sie keine weitere spezielle Therapie. Sie bedeuten oft keine wesentlichen Einschränkungen des täglichen Lebens und werden nicht mal beachtet. Es ist jedoch nicht immer der Fall, dass diese Wunden von unserer körpereigenen Heilkunst repariert werden. Was also tun wenn unser Körper mit einer Wunde nicht mehr fertig wird, oder eine Verletzung immer wieder kehrt und somit sogar chronisch auftritt.
Chronische Wunden
Chronische Wunden behindern die betroffenen Menschen an einer normalen Lebensführung. Sie fühlen sich isoliert von ihrer Umgebung, oft auch als Belastung für ihre Mitmenschen und meiden den Kontakt zu diesen aus Scham und Angst.Menschen mit chronischen Wunden sind oft auch eingeschränkt in ihrer Mobilität und ihrer Möglichkeit sich selbst zu versorgen. Unbehandelt können sich solche Wunden über Jahre hinweg stetig verschlimmern und in extremen Fällen auch zu sehr schweren allgemeinen Krankheitsbildern bis hin zu schwersten Infektionen und in der Folge zum Tode des Betroffenen führen.
Es ist oft schwierig in dieser Situation eine entsprechende Therapie durchzuführen, die Mitbewohner sind meist mit der Situation überfordert und die Wege zu einer ausreichenden Behandlung schwierig. Oft müssen Patienten eine deutliche Verschlechterung der eigenen Lebensqualität erleben.
Diese Situation trifft nicht nur auf ältere Patienten zu, auch bei jungen Menschen kann es bei entsprechender Erkrankung und dementsprechenden Begleitumständen zur Entwicklung einer chronischen Wunde kommen. Gerade hier kommt es dann zu Beeinträchtigungen im Berufsleben und Einschränkungen in der Freizeitgestaltung. Bei fehlenden therapeutischen Massnahmen kann es auch hier zu sozialer Isolierung und Verzweiflung kommen.
Therapiestrategien der Wundheilung
Der Fachbereich Chirurgie besteht nicht nur aus operativen Behandlungen sondern stützt sich auch auf die natürliche körpereigene Heilung. Um nun den schlimmsten Fall zu verhindern wurden in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten mehrere Therapiestrategien entwickelt.
Primäres Therapieziel ist es, die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern, die durch Schmerzen, Geruch der Wunde und die vermehrte Exsudation (Austreten von Gewebsflüssigkeit) beeinträchtigt ist. In der Folge kommt es wieder zu einer Reintegration der Patienten durch Wiedererlangen der Mobilität und sozialen Wiedereingliederung. Das erfordert aber meist auch das Einbinden der gesamten Familie wenn auch externe Hilfe wie Wundzentren und mobile Pflegeorganisationen unterstützend mithelfen. Auch der Hausarzt und Wundspezialisten treten hier helfend in Erscheinung und stehen mit Rat und Tat zur Seite.
Eine Vielzahl an modernen Verbandsstoffen helfen dem Wundspezialisten die Lebensqualität der betroffenen Wundpatienten zu verbessern oder gar zur Abheilung zu bringen. Moderne Diagnosemethoden unterstützen den Experten eine Verbesserung im Bereich der Grunderkrankungen herzustellen und letztendlich in Kombination mit den vorhandenen Resourcen eine Verkürzte Abheilungszeit herbeizuführen, damit nicht die Zeit irgendwann sondern die Natur, der Mensch möglichst bald, in kürzest möglicher Zeit die Wunde heilt.