Plötzlich schwillt die Großzehe an und es schmerzt höllisch. Man passt nur noch in überdimensionierte Schuhe und das Gehen ist erschwert. Häufig ist der Grund ein eingewachsener Zehennagel, aber der wird trotz Manipulation am Nagel nicht wirklich besser.
Das Hauptproblem ist, dass der Nagel in das Nagelbett drückt und sich in dieses hineinbohrt, wenn er weiterwächst. Dabei kommt es zur schmerzhaften Schwellung des Nagelbettes und zur Bildung von sogenanntem „wilden Fleisch“ (Caro luxurians), es kommt zu kleinen Blutungen und meist steht der betroffene Teil des Nagelbettes unter Eiter.
Die Ursache für diese missliche Lage ist größtenteils eine sogenannte Vorfußdeformität, wobei es durch Verformung des Quergewölbes am Vorfuß zu einer Verbreiterung desselben kommt und die Zehen gegenseitig Druck ausüben und den Nagel beim Wachstum in den Nagelwall indirekt umleiten. Dies führt unweigerlich zu einer lokalen Entzündungsreaktion, häufig mit der Bildung von überschießendem Gewebe. Das Tragen von geschlossenen flachen Schuhen fördert die Entzündungsreaktion noch zusätzlich. Bei einem längerem bestehen dieser Vorfußdeformität kann es auch zu einer vermehrten Querkrümmung des Nagelbettes und des Nagels kommen, was die Entstehung eines eingewachsenen Zehennagels meist begünstigt
Was kann man nun dagegen machen? Richtig, man geht zum Chirurgen, aber auch hier zum richtigen. Bevor sie sich einer sogenannten „Emmert-Plastik“ unterziehen wollen, sollten sie sich bezüglich über alternativer Methoden erkundigen. Keinesfalls sollte man gleich den gesamten Nagel entfernen lassen.
Zunächst kann man relativ schmerzarm das in den Nagelwall eindringende Nagelstück entfernen, ohne das Nagelbett nachhaltig zu zerstören. Nötigenfalls kommen lokal schmerzstillende Maßnahmen zur Anwendung. Mit modernen Wundversorgungsmethoden kommt es dann recht rasch zur Abheilung und Beschwerdefreiheit. In der Folge sollten orthopädische Maßnahmen gesetzt werden, wie das Tragen von orthopädischen Schuheinlagen. Des Weiteren sollte der Nagel durch eine sogenannte Nagelspange am weiteren Einwachsen gehindert werden. Diese wird von medizinischen Fußpflegebetrieben angeboten.
Erst wenn diese Methoden versagen, sollte man sich überlegen, durch einen chirurgischen Eingriff eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Dabei wird ein schmaler Teil des Nagels inklusive Nagelbett und Nagelwall keilförmig herausgeschnitten. Die OP erfolgt in örtlicher Betäubung ambulant.
Der Arzt Ihres Vertrauens oder ich stehen Ihnen jedenfalls jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, falls Sie dieses Problem quält. Wir helfen Ihnen gerne dabei an Lebensqualität zurück zugewinnen.